Der Umweltvorteil einer Wärmepumpe hängt stark von der zur Wärmeproduktion benötigten Strommenge ab. Das heisst davon, wie viel Umweltenergie aus Gewässern, Boden oder Luft genutzt wird. Das Verhältnis der im Laufe eines Jahres abgegebenen Wärmemenge bezogen auf die eingesetzte elektrische Energie heisst Jahresarbeitszahl. Über sämtliche ewz-Anlagen gerechnet beträgt die Jahresarbeitszahl 3,6. Das bedeutet, dass wir in unserem Unternehmen mit 1 kWh Strom 3,6 kWh Wärme und Kälte erzeugen. Selbstverständlich beziehen wir dazu Strom aus erneuerbaren Quellen.
Eine mögliche Energiequelle für Wärmepumpen ist die Abwärme von Abwasserreinigungsanlagen oder Rechenzentren. Auch Erdwärme, Holz, Grundwasser oder See- und Flusswasser können als Wärme- bzw. Kältequelle genutzt werden. Alle diese erneuerbaren Energieträger sind lokal verfügbar. Ein Import ist nicht notwendig. Die folgende Grafik zeigt, dass Heizöl- und Erdgas-Kessel den grössten Anteil an Treibhausgasemissionen (THG) pro produzierte Wärmeeinheit haben. Wärmepumpen, die mit erneuerbarem Strom betrieben werden, weisen dagegen die besten Werte aus. Die mittleren Treibhausgasemissionen der ewz-Energieverbunde betragen 52 g CO₂-eq pro kWh*. Zum Vergleich: Diejenigen einer durchschnittlichen Fernwärmeversorgung in der Schweiz belaufen sich auf 67 g CO₂-eq pro kWh.
* Gemäss Bilanzierungsregeln des Koordinationsgremiums der Bauorgane des Bundes (KBOB)
Die unten grafisch dargestellten Umweltbelastungspunkte (UBP) geben den Grad der Umweltbelastungen an, die von unterschiedlichen Wärmeerzeugungsarten ausgehen. UBP haben ihren Ursprung in der Methode der ökologischen Knappheit, die in der Schweiz entwickelt wurde. Für ihre Berechnung wird ein breites Spektrum von Umweltauswirkungen berücksichtigt. Mit Heizöl und Erdgas betriebene Heizungen haben die stärksten Umweltauswirkungen. Dies ist eine Folge der Förderung fossiler Brennstoffe und der CO₂-Emissionen während des Betriebs. Die niedrigsten Werte verzeichnen Wärmepumpen, die mit erneuerbarem Strom betrieben werden. Der Vergleich mit schweizerischen Fernwärmenetzen zeigt, dass sie deutlich umweltfreundlicher sind als fossile Heizungen.
Nah- und Fernwärmenetze lassen sich mit unterschiedlichen Energiequellen betreiben und sind dadurch beinahe überall realisierbar. Besonders gut für die Erschliessung eignen sich Standorte mit einer starken Wärme- und/oder Kältenachfrage. In der Stadt Zürich und in vielen anderen Gemeinden der Schweiz sind die Voraussetzungen optimal.
Die Realisierung einer hohen Anzahl klimafreundlicher Wärme- und Kälteverbunde ist eine der wesentlichen Herausforderungen der kommenden zwei Jahrzehnte. Auch muss die energetische Sanierung vieler älterer Liegenschaften vorangetrieben werden.
CO₂-eq ist eine Masseinheit, die zur Vereinheitlichung der Treibhausgaswirkung verschiedener Klimagase verwendet wird. Ein Beispiel: Methan (CH₄) ist 25-mal klimaschädlicher als CO₂. Das Treibhausgaspotenzial von 1 g Methan entspricht deshalb 25 g CO₂‑eq.
Umweltbelastungspunkte (UBP) sind eine Methode zur Darstellung der Umweltbelastungen von Produkten oder Verfahren. Berechnet werden sie nach der in der Schweiz entwickelten Methode der ökologischen Knappheit, die ein breites Spektrum von Umweltbelastungen berücksichtigt und in einer Kennzahl (den Umweltbelastungspunkten) zusammengefasst wird.