Ende August 2016 bewilligte der Gemeinderat ewz einen Projektierungskredit von knapp 10 Millionen Franken für die Instandsetzung und Optimierung des Areals Herdern. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass ewz seine Arbeitsplätze in der Stadt Zürich auf die Standorte Oerlikon und Herdern konzentrieren kann. Grundlage für den Kredit war ein Projekt, das einen Ersatzneubau für die Bobinenhalle umfasste, die Instandsetzung und Aufstockung des Hauptgebäudes sowie die Optimierung von Lagerflächen und Verkehrswegen auf dem gesamten Areal. In einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2014 war in einem zweiten Schritt der komplette Ausbau des Hauptgebäudes sowie die Erweiterung der Bobinenhalle geplant. Diese Bestandteile waren aber im Projektierungskredit noch nicht enthalten.
Eine Einsprache gegen das Resultat des Studienauftrags hat die Planung verzögert. Währenddessen haben sich verschiedene Rahmenbedingungen für ewz verändert oder geklärt. So können die zu einem späteren Zeitpunkt geplanten Neuerungen in der Logistik bereits ins aktuelle Projekt einfliessen. ewz plant nun anstelle eines Ersatzneubaus für die Bobinenhalle ein eigentliches Zentrallager mit effizienten Lagersystemen. Das war im längerfristigen Logistikkonzept als nächster Schritt vorgesehen, kann nun aber bereits umgesetzt werden, weil bei Baubeginn der Bau des Glasfasernetzes abgeschlossen sein wird und die dafür nötigen Flächen frei werden. Als weiterer wichtiger Faktor ist hinzugekommen, dass ewz bis 2029 alle Haushalte mit Smart Metern ausrüsten muss. Dadurch erhöhen sich bei ewz die Anforderungen an die Zählerlogistik. Die dafür notwendigen Flächen sollen im Zentrallager integriert werden. Schliesslich ist das Projekt auch beim Hauptgebäude nicht mehr dasselbe. Die Erneuerung kann in einer einzigen Etappe erfolgen, weil die Nutzungen für Logistik und Materialbewirtschaftung ins Zentrallager verlegt werden. Sämtliche Arbeitsplätze des Geschäftsbereichs Verteilnetz können somit in einem Gebäude konzentriert werden, und ewz verfügt zudem über die nötige Flexibilität für künftige Bedürfnisse. Darüber hinaus liegt nun auch eine nachhaltige Lösung für die Energieversorgung des Areals vor: eine Pilotanlage für die Nutzung des Grundwassers zum Heizen und Kühlen sowie eine grossflächige Photovoltaik-Anlage für die Stromproduktion.
Die Realisierung des Vorhabens in einem einzigen Schritt sowie die zusätzlichen Projektbestandteile führen dazu, dass der Stadtrat nun mit Gesamtkosten von etwa 167 Millionen Franken rechnet. Die für das ursprüngliche Projekt veranschlagten Kosten lagen bei 95,5 Millionen bzw. 120 Millionen Franken inklusive Reserven. Entsprechend braucht es für die Projektierung einen Kredit von 17,79 Millionen Franken. Auf der anderen Seite werden aber mit dieser Lösung die Betriebskosten gesenkt, und auch die Gesamtinvestitionen fallen im Vergleich zu einem Vorgehen in zwei Etappen tiefer aus. Über die Erhöhung des Projektierungskredits wird der Gemeinderat befinden, genauso wie über den darauffolgenden Objektkredit. Dafür braucht es dann aber auch ein Ja der Stimmberechtigten.