Ziel des Projekts war es, den Energieverbrauch in den Wohnungen der Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien nachhaltig zu senken. Zehn Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung Friesenberg wurden durch das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) geschult, damit sie Energieberatungen und -verbrauchsmessungen in der Nachbarschaft durchführen können. Neben Energiespartipps gaben sie ebenfalls stromsparende Hilfsmittel wie beispielsweise LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten oder Wasserkocher ab oder installierten diese gleich vor Ort.
Die zehn Energiesparlotsinnen und -lotsen haben von September bis Ende November 2015 in 198 von total 206 Wohnungen Beratungen durchgeführt. Die unterschiedlichen Migrationshintergründe der Lotsinnen und Lotsen wirkten sich positiv auf die Akzeptanz des Projekts aus und Sprachbarrieren konnten überwunden werden. Die Beratungen führten zu Lerneffekten und Verhaltensänderungen bei den Bewohnerinnen und -bewohnern und führte zu einem 4,3 Prozent tieferen Energieverbrauch nach Projektende
Das Pilotprojekt wurde vom Bundesamt für Energie, dem Bundesamt für Wohnungswesen, dem Stromsparfonds der Stadt Zürich, der Bank Raiffeisen und dem Amt für Hochbauten finanziell unterstützt. Die Durchführung des Pilotprojekts in der Wohnsiedlung Friesenberg ermöglicht es, erste Erfahrungen zur Umsetzbarkeit und Wirksamkeit von Laien-Energieberatungen zu sammeln. Das ewz prüft zurzeit, ob eine Weiterführung des Projekts als Angebot für weitere interessierte Genossenschaften oder auch Unternehmungen sinnvoll sein könnte.
Hintergrund für die Projektidee bildet ein im Kanton Genf durchgeführtes Projekt «écosocial», das von den Services Industriels de Genève (SIG) gemeinsam mit der Stadt Vernier und später mit weiteren Gemeinden realisiert wurde. In der Sozialwohnsiedlung «Les Libulles» wurden Bewohnerinnen und Bewohner von eigens dafür ausgebildeten arbeitssuchenden Jugendlichen und Erwachsenen dabei unterstützt, ihren Stromverbrauch durch technische Ausrüstung (u. a. neue energieeffiziente Kühlgeräte) und Verhaltensänderungen zu reduzieren. Das Projekt hat zu Einsparungen von 13,5 Prozent des Stromverbrauchs in der Siedlung geführt.