Im vergangenen Jahr konnte ewz das neue Unterwerk und den Netzstützpunkt Oerlikon einweihen. Für diesen anspruchsvollen Bau im Auftrag von ewz (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich) mit seinen hohen technischen Anforderungen zeichnen das Architektenteam illiz aus Zürich und Wien sowie Pöyry Schweiz AG mit seinen Fachspezialisten als Generalplaner verantwortlich. Und dieses Projekt hat jetzt bei der fünften Austragung des «Awards für Marketing + Architektur» den Teamaward über alle Kategorien erhalten als herausragendes Vorzeigebeispiel für eine gelungene Teamarbeit zwischen Architekten, Marketing und Bauherrschaft.
Bei der Bauausschreibung hat ewz nebst der Funktionalität auch Wert auf eine einfache architektonische Lösung und ein unkonventionelles Konzept gelegt. Die Hochspannungsschaltanlage soll trotz aller nötigen Sicherheitsmaßnahmen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Ergänzung des klassischen Zweckbaus zum Showroom ist ein bislang einzigartiges Leuchtturmprojekt und das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von Planern, Künstler und Bauherr. Beim in die Tiefe gebauten Unterwerk mit den Hoch- und Mittelspannungsanlagen waren verschiedene Sicherheitsaspekte und Speziallösungen für den Tiefbau zu beachten. Die Transformatoren und Schaltanlagen liegen zwei Stockwerke unter der Erdoberfläche. Weltweit einzigartige und neuste Technologie von ABB kam zum Einsatz: statt des üblichen SF6-Gases dient ein neuartiges und klimafreundliche Gasgeschmisch zu elektrischen Isolierung der Schaltanlagen. Darüber wurde ein Netzstützpunkt als Basis für die ewz-Mitarbeitenden im Netzbau und Unterhalt in Zürich-Nord errichtet. Das zweigeschossige Werkhofgebäude erscheint in der Nacht als geschlossener, dunkler Monolith. Zu Beginn des Arbeitstages jedoch öffnet sich das Gebäude wie ein gewaltiger Werkzeugkasten. Grosse Teile der schiefergrauen Zinkfassade falten aus der Gebäudehülle heraus und erweitern den Arbeitsbereich des Stützpunktes in das umgebende Gelände.
Energie und Nutzen sollten für Kundinnen und Kunden sichtbar gemacht werden. Deshalb entstand die Idee eines Guckkastens, durch den die Anlagen auch von aussen her sichtbar werden. Gerade im neuen Quartier von Oerlikon sollte etwas Neues entstehen, das nicht nur ein Betonklotz ist. Aufgrund einer Wettbewerbsausschreibung wurde zusätzlich der Künstler Yves Netzhammer engagiert. Seine Installation nennt sich «Der Gefangene Floh» in Anlehnung an die Geschichte von «Morells Erfindung» und gibt nochmals ganz neue Einblicke zum Thema Energie.