1991 mussten die Kundinnen und Kunden noch persönlich in die neu eröffnete ewz-Energieberatung am Beatenplatz 2 kommen, um im Kochstudio Tipps zu energetisch korrektem Kochen zu erhalten. Heute kommen die Energieberaterinnen und Energieberater nach Hause – natürlich virtuell. Bei der kostenlosen Beratung für Haushalte zeigen Kundinnen und Kunden mit dem Smartphone ihre Wohnungen und erhalten sofort Tipps, wo und wie Energie und damit auch Geld gespart werden kann. In den vergangenen dreissig Jahren profitierten so rund 40'000 Privatpersonen aber auch Unternehmen von der ewz-Energieberatung. Mit den Stromsparaktionen aus dem damaligen Stromsparfonds – seit vier Jahren 2000-Watt-Beiträgen – wird die Stadtzürcher Bevölkerung darauf sensibilisiert, wie sie Energie effizient nutzen und damit einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten kann. Für die Förderung von nachhaltigen Anlagen wie Wärmepumpen oder Solaranlagen, sowie Schulungen, Beratungen, Vergünstigungen für energieeffiziente Haushaltgeräte und vielem mehr, wurden in diesen dreissig Jahren über 110 Mio. Franken zielgerichtet wieder an die Bevölkerung zurückgegeben.
Begonnen hat alles Ende der 1980er-Jahre, als ewz die Vision entwickelte, ein umfangreiches Beratungs- und Informationsangebot für die Bevölkerung einzuführen. Mit der Eröffnung der Energieberatung und der Ausstellung ewz-elexpo in Zürichs Innenstadt wurde 1991 aus der Vision Wirklichkeit. Damit war ewz eines der ersten Energieunternehmen überhaut mit einem derartigen Angebot. Die Annahme des städtischen Stromsparbeschlusses als Folge des stetig zunehmenden Energiekonsums in der Stadt Zürich bestätigte die visionäre Pionierleistung von ewz, denn er verlangte unter anderem eine verstärkte Energieberatung.
20% mehr Einwohnerinnen und Einwohner und nur 4% mehr Stromverbrauch
Die Massnahmen des Stromsparbeschlusses und der ewz-Energieberatung brachten den beabsichtigten Erfolg: Während die Bevölkerung der Stadt Zürich von 1991 bis 2019 von 360'875 auf 434'008 Personen um 20% gewachsen ist, nahm der jährliche Stromverbrauch um lediglich 4% von 2'782 auf rund 2900 Gigawattstunden zu.
Diesem massvollen Anstieg liegen oft kleine Massnahmen mit grosser Wirkung zugrunde. So hilft der Tipp Sparbrausen in Haushalten mit einem Boiler einzusetzen, den Wasser- und Stromverbrauch zu senken und Kosten zu sparen. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer nehmen die Beratung für Photovoltaikthemen, den Ersatz von Heizungen mit fossilen Brennstoffen durch ökologische Heizsysteme oder bei der Wahl von Elektromobilitäts-Ladelösungen in Anspruch. Unternehmen begleitet die ewz-Energieberatung Schritt für Schritt bei der Umsetzung ihrer Energieeffizienz-Ziele, sensibilisiert das Personal bezüglich Energieeffizenz und ermöglicht damit, Betriebskosten zu optimieren. Denn Firmen verfügen über grosses Potenzial, den Energieverbrauch erheblich zu senken und auch CO2-Emissionen zu vermindern.
Für Privatpersonen ist die Energieberatung kostenlos, für Unternehmen jeweils die Erstberatung vor Ort, Folgeberatungen werden nach Aufwand verrechnet. Finanziert wird die kostenlose Energieberatung, die 2000-Watt-Beiträge und weitere Leistungen aus der Tarifposition «Kommunale Abgaben» die derzeit 1,65 Rp. (ohne MWST) pro Kilowattstunde beträgt.
In Zürich sind drei Energieberater für Privatpersonen und KMU sowie sechs für Geschäftskunden im Einsatz. Die drei Energieberater am ewz-Standort Sils im Domleschg, beraten nebst Privat-, KMU- und Grosskunden auch Wiederverkaufsgemeinden in Teilen Graubündens. Insgesamt nahmen 2020 rund 1400 Kundinnen und Kunden die ewz-Energieberatung in Anspruch, davon rund 100 Firmen.