Die Annahme des «Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» (Mantelerlass) vom 9. Juni 2024 schafft neu schweizweit einheitliche Bedingungen für die Rücklieferung von Energie an Verteilnetzbetreiber. Gibt es keine vertragliche Vereinbarung zwischen Besitzer*innen von Solaranlagen und dem Verteilnetzbetreiber wie ewz, so gilt ab 2026 Bundesrecht. Es regelt, dass sich die Vergütungshöhe am «vierteljährlich gemittelten Marktpreis» zum Zeitpunkt der Einspeisung orientiert. Zudem wurde eine Minimalvergütung definiert, um vor sehr tiefen Marktpreisen zu schützen.
Um dem Bundesgesetz zu entsprechen, musste der bisherige Tarif EEA Rücklieferungen aus Energieerzeugungsanlagen an ewz totalrevidiert sowie durch Ausführungsbestimmungen (AB) des Stadtrats ergänzt werden. Der Stadtrat beantragt beim Gemeinderat die Aufhebung des bisherigen Tarifes EEA sowie die Genehmigung der neuen «Verordnung über die Rücklieferung und Vergütung von Elektrizität» (VVRE).
Der Stadtrat beantragt zudem die Abschreibung der Motion GR 2022/440, die ein neues Vergütungsmodell für die Stromrücklieferung aus Photovoltaik-Anlagen verlangt. Das neue Bundesgesetz sowie die neue VVRE inklusive Ausführungsbestimmungen tragen dem Anliegen der Motion Rechnung.
Besitzer*innen von grossen Photovoltaikanlagen im Quartier, wie beispielsweise Baugenossenschaften oder Unternehmen erzeugen nachhaltigen Strom. Bis anhin wurde der nicht im Eigenverbrauch benötigte Solarstrom an ewz zurückgeliefert. Das neue Stromgesetz ermöglicht es nun, ab 2026 lokale Elektrizitätsgemeinschaft LEG zu bilden, um den überschüssigen Strom innerhalb des Quartiers zu vermarken, statt zurückzuliefern. Bisher war dies nicht erlaubt. Mit der Plattform ewz.solarquartier erhalten Mieter*innen ohne eigenes Dach einen einfachen Zugang zum lokalen Solarstrom. Die Produzent*innen dieses Solarstroms sichern sich bei einer Teilnahme langfristig stabile Erlöse, während sie gleichzeitig den Eigenverbrauch erhöhen und eine lokale sowie nachhaltige Stromversorgung fördern. «Ich bin überzeugt, dass LEG grosses Potenzial haben und dem Solarausbau in der Stadt einen grossen Schub verleihen werden», ist Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe überzeugt. «Dies entspricht der städtischen PV-Strategie. Denn investitionswillige Private und Unternehmen können dank LEG ihre Dachflächen möglichst vollflächig mit Solarpanels verbauen, weil zusammen mit den bereits bestehenden ewz-Fördermitteln die Amortisation und Rentabilität ihrer Anlagen langfristig gesichert sind», freut sich Stadtrat Baumer.